[LONDON] CULT EVENT VOLUMES: SHANE BRADFORD

22 September - 3 November 2018

[ENGLISH]

 

Union Gallery is pleased to announce Cult Event Volumes, Shane Bradford’s third exhibition at the gallery. Curated by William Gustafsson.

Cult and Event Volumes are two parts of one exhibition running across the Union Gallery spaces. The shows are separate yet integrally related, each informing the other and extrapolating ideas around what it means to make paintings within the current socio-political conditions. Borrowing from systems of creation and distribution native to fashion couture, the exhibition broadly covers topics such as the power of group belief, the cult of art, the significance of speed in society, and the agency of materials themselves.



“We ask that you join with us on this day to consider the extent to which you are the follower of a cult. In fact, probably more than one cult.

You are also, most likely, the leader of your own cult, intent on growing your number of followers.

The culture of cults pervades us, encapsulated in the dichotomy of brainwashing versus enlightenment, freedom versus conversion. At a time when truth is whatever you believe it to be, both are true. We offer this exhibition as an example of the new cultural mode, which you should follow.

The mantra goes like this: Painting has lost pace in the fast flowing info-stream of global creative production. Painting must accelerate to keep up. By borrowing tropes from the fashion industry; trend, look, season, and collection, we quicken the rate at which the product may be distributed and consumed. For the purpose of speed, the exhibition proposes that culture absorbs couture.

These pieces (sic) were made directly from drawings, bypassing the time-consuming anxiety of creative preference and decision-making. As such, there is no doubt, no hesitation, no such thing as a mistake. When your head is correct the rest will follow. This is the joy of knowing, the comfort of belonging, the security of the cult.

Furthermore, to assist your conversion, it is necessary to suspend expectations momentarily, and perceive the wall-objects as independent from the generic mode of painting as a whole. Consider the pictures akin to puppets, avatars, or khò‚ra. The French word ‘fantoche’ gets close. Meaning ‘puppet’, not only in the sense of marionette but the idea of the object as a stand-in through which the wisdom of the invisible controller will flow.

And yet these Fantoche are autonomous users, just as you and I. The canvases hold hands, they gesticulate, pray. They become almost inhabited in the sense of the Latin cultus. The surfaces are raw, colourful, open. They return the gaze and express themselves via the vibrancy of their own material agency. They say ‘Join up! Experience a purer version of yourself, unhindered by convention, un-doctored in your self-presentation, walk the runway of culture with us!”

Sermon over

 

 

[DEUTSCH]

 

Die Union Gallery freut sich Cult Event Volumes anzukündigen, die dritte Ausstellung von Shane Bradford in der Galerie. Kuratiert von William Gustafsson.

 

Cult und Event Volumes sind zwei Teile einer Ausstellung, die in den Räumen der Union Gallery stattfinden. Die beiden Ausstellungen sind getrennt, aber dennoch eng miteinander verbunden, da sie sich gegenseitig beeinflussen und Ideen darüber entwickeln, was es bedeutet, unter den aktuellen soziopolitischen Bedingungen zu malen.
sozio-politischen Bedingungen. In Anlehnung an die Produktions- und Vertriebssysteme der Modeschneiderei behandelt die Ausstellung Themen wie die Macht des Gruppenglaubens, den Kunstkult, die Bedeutung der Geschwindigkeit in der Gesellschaft und die Wirkung der Materialien selbst.

 

 

"Wir bitten Sie, an diesem Tag mit uns gemeinsam zu überlegen, inwieweit Sie Anhänger eines Kults sind. Wahrscheinlich sogar mehr als einem Kult.

 

Höchstwahrscheinlich sind Sie auch der Anführer Ihrer eigenen Sekte und bestrebt, die Zahl Ihrer Anhänger zu vergrößern.

 

Die Kultur der Sekten durchdringt uns, verkörpert durch die Dichotomie von Gehirnwäsche und Aufklärung, Freiheit und Bekehrung. In einer Zeit, in der die Wahrheit das ist, was man für sie hält, ist beides wahr. Wir bieten diese Ausstellung als Beispiel für den neuen kulturellen Modus, dem Sie folgen sollten.

 

Das Mantra lautet wie folgt: Die Malerei hat im schnell fließenden Informationsstrom der globalen kreativen Produktion an Tempo verloren. Die Malerei muss sich beschleunigen, um Schritt zu halten. Indem wir Tropen aus der Modeindustrie entlehnen - Trend, Look, Saison und Kollektion -, beschleunigen wir das Tempo, in dem das Produkt verbreitet und konsumiert werden kann. Im Sinne der Geschwindigkeit schlägt die Ausstellung vor, dass die Kultur die Couture absorbiert.

 

Diese Stücke (sic) wurden direkt nach Zeichnungen angefertigt, wodurch die zeitraubende Sorge um kreative Vorlieben und Entscheidungen umgangen wird. So gibt es keinen Zweifel, kein Zögern, keinen Fehler. Wenn Ihr Kopf richtig ist, folgt der Rest von selbst. Das ist die Freude am Wissen, der Komfort der Zugehörigkeit, die Sicherheit des Kults.

 

Um Ihnen bei der Umstellung zu helfen, ist es außerdem notwendig, die Erwartungen für einen Moment außer Kraft zu setzen und die Wandobjekte als unabhängig von der allgemeinen Art der Malerei als Ganzes wahrzunehmen. Betrachten Sie die Bilder als Marionetten, Avatare oder khôra. Das französische Wort "fantoche" kommt dem nahe. Es bedeutet "Puppe", nicht nur im Sinne von Marionette, sondern auch in der Vorstellung vom Objekt als Stellvertreter, durch den die Weisheit des unsichtbaren Kontrolleurs fließt.

 

Und doch sind diese Fantoche autonome Benutzer, so wie du und ich. Die Leinwände halten sich an den Händen, sie gestikulieren, beten. Sie werden fast bewohnt im Sinne des lateinischen cultus. Die Oberflächen sind roh, bunt, offen. Sie erwidern den Blick und drücken sich durch die Lebendigkeit ihrer eigenen materiellen Kraft aus. Sie sagen: "Mach mit! Erlebe eine reinere Version deiner selbst, ungehindert von Konventionen, ungetrübt in deiner Selbstdarstellung, gehe mit uns über den Laufsteg der Kultur!"

 

Predigt beendet